Termine Dez. 2022/Jan. 2023

Weihnachtskonzert in Helbra

Vorn ist das Licht…

Liebe Gemeindemitglieder,

dieser Tage begegnete er mir wieder, der gleichnamige Song der Puhdys von 1974: „Vorn ist das Licht und Luft für jeden.“, heißt es da. „Vorn ist das Licht, kein leeres Reden. Bis sich das Leben endlich trennt von Tod!“

In diesen krisenhaften Zeiten eine hoch aktuelle Sehnsucht. Aber wohin wenden wir uns? Wo ist vorn und wo ist der Notausgang?

Das beleuchtete Piktogramm weist einen Fluchtweg aus. Einen Ausweg, der direkt ins Freie, in einen gesicherten Bereich führt. Der Mensch hat‘s geschafft, er gelangt ins Freie! Erreicht das Ziel seiner Sehnsucht: „Vorn ist das Licht“!

Nur, wo ist für uns vorn? Junge Theologie sagt: In der Ewigkeit entspringt die Sehnsucht nach einer neuen, heilen Welt. Dort wo die Träume von einem Leben, das sich erfüllt, zu Hause sind. Da ist vorn! Abgebrochene Lebenswege, zerstörte Hoffnungen, offene Fragen haben nur das vorletzte Wort über uns. Einmal spricht Gott ein neues „Es werde Licht!“. Dann werden Tränen getrocknet und Schmerzen gestillt. Dann wird der Tod für immer vergehen. Ewigkeit: Das ist Zukunftsmusik! Gleichzeitig klingt sie uns ins Heute, damit Sehnsucht und Träume uns antreiben. Schon jetzt die Erde verwandeln, schon jetzt den Weg nach vorn ins Licht wählen. Schon jetzt die Herzen ausrichten auf Christus, unseren Bruder.

Gut, dass wir Ende November auch auf den 1. Advent blicken.

Da wird das Warten auf Christus zum Warten auf die sichtbare Liebe Gottes. Wie tröstlich!

Warten auf Christus bedeutet, Christus kommt wieder und bereitet uns einen neuen Himmel und eine neue Erde. Er wird uns einen hell erleuchteten Fluchtweg zeigen. Wo er ist, da ist vorn! Da ist das Licht! Da trennt das Leben endlich den Tod! In diesem Sinne grüße ich Sie herzlichst, Ihr Pfarrer Steffen Richter

Rückblick Baumaßnahmen Helbra und Ahlsdorf

Trotz allem….

…steht auf dem Schild, das die beiden Besucher zur Kirche weist. Es erscheint als ein geradezu passendes Motto, unter dem wir unsere letzten Bauabschnitte an den Kirchen von Ahlsdorf und Helbra umsetzten. Dankenswerterweise verstärkte unseren Finanzbeitrag die großzügige finanzielle Unterstützung der Lotto Toto GmbH Sachsen-Anhalt, der Stiftung KiBa, der Stiftung Deutscher Denkmalschutz, des Kirchenkreises Eisleben-Sömmerda und unserer Region Mansfelder Land.

Das Motto bezieht sich nicht nur auf die angespannte Coronalage beim Personal der Handwerksfirmen, sondern auch auf die gestiegenen Preise für Baumaterial mitten im Bauablauf, welche die Maßnahmen zusätzlich verteuerten.

Und „Trotz allem“ ist es uns mit gutem Willen der Handwerker und ihrem Können, der professionellen Begleitung durch unseren Architekten und vor allem durch Gottes gute Fügung gelungen, beide Bauprojekte zu einem gelungenem und ausgeglichenen Ende zu führen.

In Helbra sanierten wir „nur“ den unteren Turmschaft mit Komplettsanierung des Sandstein-Fußgesimses und der Regenentwässerung. Der eigentlich mitgeplante Dachanschluss zum Kirchturm musste aus den obigen Gründen in den folgenden Bauabschnitt verschoben werden. In diesem sollen die Eingangshalle und das Kirchenschiffdach saniert werden, Bauplanung und Finanzmittelbeantragung laufen bereits – „Trotz allem“!

In Ahlsdorf bestand die Herausforderung in der kompletten Einrüstung des Kirchturms, um das Turmdach vollumfänglich zu sanieren. Neben Holzarbeiten und der Sanierung der Mauerkrone musste die ganze Dacheindeckung erneuert werden. Anschließend folgte die Instandsetzung des Dachanschlusses zum Turm auf der Ostseite.

Hier traten zum einen die schon gennannte Schwierigkeiten durch Corona zutage, sodass wir aus Kostengründen nur ca. 1/3 der Dachfläche sanieren konnten. Zum anderen waren da die Schäden an der Deckenbalkenkonstruktion zum Turm hin, die durch Schwamm stark geschwächt war.

Die Behebung dieser Schäden, die sich auch in den Deckenbereich des Kircheninnenraums erstreckten, war besonders wichtig. Das ist gelungen: „Trotz allem“!

So kann im nächsten Bauabschnitt, der ebenfalls schon in der Planung und Beantragung ist, „Trotz allem“ und Gottes Hilfe weitergebaut werden.

Meine Seele dürstet nach Gott …

Liebe Gemeindemitglieder,

jetzt, wo die Tage wieder länger werden und die Sonne höher steigt, mag den einen oder anderen das sogenannte „Männer-Grund-Gefühl“ wieder deutlich beschleichen: Durst! So richtig Durst haben, dass sei sogar schlimmer als Heimweh, heißt es aus „Fachkreisen“!

Nun, so explizit männlich ist dieses Gefühl dann wohl doch nicht. Es kennt vielleicht, wer einmal seine Wasserflasche vergessen hat – beim Sport oder einer Wanderung an einem heißen Sommertag etwa. Aber eigentlich ist für uns „Durst“ selten geworden, denn die Wasserflasche ist in den allermeisten Fällen schnell gezückt, ist immer in Griffnähe. Sie ist all-gegenwärtig – immer verfügbar, genau wie das Wasser selbst, zumindest in unseren nordeuropäischen Gefilden.

Früher war das anders. Wasser war selten und kostbar. Die Menschen im alten Israel kannten den brennenden Durst. Die Wüste lag bei ihnen quasi vor der Haustür. Wer auf Reisen ging, der musste sich seinen Wasservorrat gut einteilen. Bloß nichts verschwenden, jeder einzelne Tropfen war wertvoll! Wem in der Wüste das Wasser ausging, für den konnte das den sicheren Tod bedeuten.

Diese Bilder der Gefahr des Verdurstens, aber auch der Sehnsucht nach lebenserhaltendem Wasser, benutzt der Psalmbeter, wenn er spricht: „Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.“ (Ps 42,3) Mir erscheint dies als ein eindrucksvoller Vergleich. Denn so wie der Körper dürstet, um lebendig zu bleiben, so dürstet auch die Seele. Für den Beter steht fest: Was seine Seele zum Leben braucht wie der Körper das Wasser, ist Gott. Er selbst ist die Quelle des Lebens. Ebenso ist er der, der das Leben erhält und lebendig macht.

JA, nicht nur das. Gott selbst ist lebendig! Wer sich an Gott wendet, kann spüren, wie Gott den Durst der Seele löscht, wie er neue Kraft verleiht, immer wieder neu belebt, so wie Wasser an einem heißen Sommertag.

Gott sei Dank ist so Durst doch nicht ganz so schlimm wie Heimweh.

Na dann: Wohl bekomm’s … Herzlichst Ihr Pfarrer Steffen Richter