
Rückblick
200 Jahre – Jubiläum der Benndorfer Kirche am 06. Mai 2023
Sie strahlen um die Wette, die Herrschaften auf dem „Gruppenbild mit Dame“!

Allen Grund hatten sie auch. Galt es doch, unter vollem Glockengeläut noch einmal kurz zu posieren und dann forschen Schrittes einzutreten, zum Gottesdienst in die gut besuchte St. Katharina-Kirche. Kantorin J. Dreißig und ihr Chor „Andächtig“ umrahmten musikalisch die geistliche Veranstaltung, K. Enseleit eröffnete sie als GKR-Vorsitzende. Den Psalm 148 beteten in einer modernen Version P. Kramer und ihr Sohn Linus im Wechsel. Folgend lasen je einen Abschnitt aus 1. Kön 8,27-30 S. Müller und das Evangelium Lk 19,1-10 M. Thorak, kath. Gottesdienstbeauftragter. Superintendent A. Berger hielt die Festpredigt zu den Umschriften der Glocken: „Mein Klang ruft euch zu Gottes Ruhm, kommt, Christen, kommt ins Heiligtum.“ (1859); „Unser Herr kommt – maranatha.“ und „Lasset euch versöhnen mit Gott.“ (1956). Er betonte den darin liegenden bestärkenden Zuspruch und ebenso den göttlichen Anspruch für die Christengemeinden im Alltag. Beides schwinge bei jedem Glockenklang mit, künde davon und ermuntere zum Tun.

Pfr. S. Richter fungierte als liturgischer Leiter des schönen, abwechslungsreichen und musikalisch lebendigen Gottesdienstes. Die Fürbitten lasen wechselseitig kath. und evang. Schwestern und Brüder. In den Abkündigungen stellte Pfr. S. Richter die vom Ortschronisten B. Voigt und ihm neu erarbeitete Kirchenchronik: „1823 – 2023. 200 Jahre Kirche St. Katharina Benndorf“ vor. Sie fand zusammen mit der auf jedem Platz ausgelegten Postkarte am Ausgang regen Zuspruch und großes Interesse.
Besonders bemerkenswert und frohstimmend war die erlebte und gefeierte ökumenisch Gemeinschaft zwischen uns Christen an diesem Tag. Bei aller konfessionellen Verschiedenheit und je eigenen Sorgen bestärkt es, dass gemeinsames Singen und Beten, Essen und Feiern im Dorf, unter Nachbarn und Mitbewohnern einfach und unkompliziert möglich ist. Toll!

Mit dem Aaronitischen Segen und dem beliebten Segenslied „Möge die Straße uns zusammenführen“ zog die Gottesdienstgemeinde aus dem Kirchenraum aus, um im Garten des ehem. Pfarrhauses, froh plaudernd, wieder Platz zu nehmen. Viele fleißige Hände hatten die Räume und den Garten hergerichtet, gut 120 Tassen Kaffee gekocht und ca. 20 Kuchen gebacken und angerichtet. Von allem wurde rege gekostet und genossen – nur Reste blieben übrig. Bei frühsommerlichem „Kaiserwetter“ verging die Zeit wie im Flug. Zum angesetzten Zeitpunkt versammelte sich eine interessierte Konzertgemeinde erneut in der Kirche. Sie wurde vom hellen Sopran und virtuosen Orgelspiel von Kantorin J. Dreißig erfreut – auch wenn dies zum Teil auf der renovierungsbedürftigen Orgel Schwerstarbeit war.

Dankbar, mit Applaus und Zugabewunsch erfüllt, ging der gelungene und denkwürdige Tag für die kleine Benndorfer Gemeinde mit ihrer nun 200-jährigen Kirche „St. Katharina“ zu Ende – nicht ohne mit 2048 auf das 225. Jubiläum zu blicken. Typisch Benndorf eben!
Herzlichst, Ihr Pfr. S. Richter

Konzerte






Singen im Regen
I’m singin’ in the rain(Ich singe im Regen), liebe Gemeindemitglieder,
dieses Lied kam mir spontan in den Sinn, als ich dieses farbenfrohe Foto sah. Den Regenbogen-Schirm noch aufgesapnnt, blickt die blonde Frau freudig erwartungsvoll in den Himmel. Wie der Lieddichter mag sie feststellen: Es ist ein herrliches Gefühl, wenn sich die stürmischen Wolken verziehen, der Regen aufhört und die Sonne herauskommt. Vieles im Leben fällt plötzlich leicht. Glücklich. Bereit für eine neue –alte- Liebe! Bereit für’s Leben!

Fühlt sich so Ostern an? Würde Maria Magdalena heute dieses Lied summen, wenn sie vom Karfreitags-Grab weghüpft, um am Ostermorgen die frohe Botschaft zu überbringen? „Ich habe den Herrn gesehen!“, riefe sie uns im Rhythmus des Liedes zu.
Ostern – Ich spüre Kraft fürs Leben. Ich genieße das Leben. Gerade im Frühling, wenn die Tulpen und Osterglocken sich ans Licht recken und mit Farbe die Beete betupfen. Dann ist es, als male einer die Erde neu, so schön bunt und farbenfroh wie der Regenbogen-Schirm.
Doch: Sie werden wiederkommen die Tage, an denen die Blüten der Osterglocken und die farbigen Tulpenblätter sich herabbiegen und zu Boden fallen. Manchmal ist es, als hielten die welkenden Blumen mir einen Spiegel vor. Er zeigt mir mein eigenes Leben, auch ich bin vergänglich. Nichts auf der Erde ist für ein Bleiben gedacht. Sie werden sich wieder über mir zusammenbrauen, die dunklen Regenwolken des Lebens. Das ist wohl so! Und dennoch: Einer hat dem Leben Dauer verliehen.
Ostern, da stand einer auf aus dem Grab. Gott malt uns damit ein Dasein in Regenbogenfarben vor Augen, das bleibt. Und wir sehen, was werden soll: Leben, das den Tod überwindet, kein Schmerz mehr, kein Leid, kein Geschrei.
Schwer vorstellbar – mag sein! Doch manchmal hebe ich den Blick gen Himmel, wie die blonde Frau mit ihrem Regenbogen-Schirm. Ich empfinde mich ebenso beschirmt und beschützt, wie der Beter des 91 Psalm sagt und hoffungsvoll betont:
„Du bist meine Zuversicht, du bist mein Gott, auf den ich hoffe.“
In dieser Hoffnung, für die sich ein Größerer verbürgt als wir Menschen, bin ich aufgehoben. Und ich spüre, wie ich Kraft gewinne für das fragile und doch so wunderbare Leben in der vergänglichen Welt. Oster-Kraft, um es zu lieben, zu hüten und zu bewahren – und zu singen im Regen.
In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich, Ihr Pfarrer Steffen Richter
Gut lachen … |
![]() … die beiden Freundinnen haben offenbar gut lachen. Zumal Lachen gesund ist. Unsere Sprache kennt viele Varianten von Lachen – auslachen; anlachen; vor Schadenfreude oder über einen Witz lachen; jemanden oder etwas belachen; ablachen, wenn sich die Anspannung löst. Im Lachen können wir unerwartete Momente genießen. Das war nicht immer so! Der Klosterbruder Jorge im Roman „Der Name der Rose“ dachte, dass Lachen und Humor den Menschen die Angst nähme. Und ohne Angst würden sie auch Gott auslachen, so wie sie über alles andere lachten. Er befürchtete, das Lachen vertreibe die Gottesfurcht und die Menschen hörten auf, Regeln und Gesetze zu befolgen. Darum tötete er arglistigerweise mit vergifteten Seiten eines Buches über Poesie und Humor des Aristoteles, um das Lachen einzudämmen. Ein Glück, solches Denken liegt hinter uns. Jedenfalls Sara, die Frau Abrahams, lacht. Ja, sie jauchzt sogar, als sie ihr Kind im Arm hält. Endlich, damit hat niemand mehr gerechnet. Jetzt aber ist er da, dieser Isaak, dieses Kind des Lachens und Jubelns. Während sich der Weihnachtskreis gerade schließt, stellt wieder ein Kind alles auf den Kopf. Ein aufkommender Zweifel an Gottes Versprechen wird beseitigt. Wie gut kann man Sara verstehen. Was hat sie alles durchgemacht, sich anhören müssen? Quälende Frage, wo war er in den tränenreichen Nächten und den verzweifelten Tagen ihr Gott? Nun aber ist alles gut! Lachen und Freude sind zurück! Wir ahnen und wissen, es wird nicht so bleiben: Es wird neue Prüfungen und Belastungen geben. Aber jetzt sagt Sara: Gott ließ mich lachen, jubeln, wie Gen 21,6 erzählt. Sie ist ganz bei sich, hält ihr Kind im Arm und denkt an Gott. Dankt Gott und schreibt ihm ihr unfassbares Glück zu. Sie hat gut lachen! Das Lachen der beiden Freundinnen auf dem Foto steckt an, vielleicht über eine gute Witz-Pointe mitzulachen. Von Sara können wir lernen, Gott schenkt auch uns ebenso immer wieder gute Gründe zu lachen – aus voller Kehle und ganzem Herzen! In diesem Sinne einfach nur unerwartete Momente genießen und Gott für seine Begleitung danken. Manchmal ist gut lachen … |