Es braucht jetzt viel Glauben
Langsam geht uns die Puste aus. Schon ein Jahr erleiden wir Corona, mit Beschränkungen, mit Angst und müssen so viel Kraft aufwenden, um den Kopf irgendwie oben zu behalten. Es ist schon das zweite Osterfest, von dem gegen den Augenschein gesagt werden muss, dass es „nicht abgesagt“ ist. Wir hätten es anders gebraucht!
Nun treten wir in die letzte Woche vor Ostern ein. Angesagt ist ein „harter Lockdown“ von Gründonnerstag bis Ostermontag. Da gehen Feierlaune und jede Vorfreude verloren!
Kein Licht mehr am Ende des Tunnels? – Momentan sehe ich keins! Aber heißt das, dass es das nicht mehr gibt? Glaube ich denn nur, was ich sehe? Kann ich nur auf das hoffen, was sich bereits andeutet?
Das wäre nur ein kleiner Glaube. Der ist ja leicht. Da braucht es nicht viel Kraft, den Kopf oben zu behalten. Anders der große Glaube, von dem die Bibel und die Kirche erzählen. Da gibt es vor der großen Erhebung aus der tiefen Not keinen Lichtblick, keinen Silberstreif, sondern nur einen immer weiter gehenden Abstieg. Als Jesus verhaftet und zum Tode verurteilt wird, haben selbst die Jünger nicht genug geglaubt und alle Hoffnung weggeworfen.
Aber das war bekanntlich nicht das Ende. Ostern kam doch. Später als erwartet, aber der Durchbruch kam. Das Leben und die Freude werden wieder kommen, auch wenn man davon noch nichts sehen kann. Pfarrer J.-H. Witzel, Helfta
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